Donnerstag, 12. Februar 2009

Helfen Fischöle gegen Depression ?

In der letzten Zeit wurde wiederholt propagiert, dass Fischöl-Kapseln eine wirksame Therapie gegen Depressionen seien. Omega-3-Fischöle sind langkettige ungesättigte Fettsäuren, die u.a. in bestimmten Fischsorten vorkommen bzw. aus Alphalinolsäure aus pflanzlichen Ölen (z.B. aus Walnüssen) produziert werden. Zunehmend werden diese Präparate über Drogerien oder Apotheken, aber auch im Multilevel-Marketing im Internet angeboten.

Man vermutet einen Zusammenhang zwischen der Änderung der Ernährungsgewohnheiten und dem Anstieg von Depressionen in westlichen Ländern. Niedrigere Konzentrationen von Omega-3-Fettsäuren soll im Blut von depressiven Patienten festgestellt worden sein.

Obwohl es zahlreiche Studien zu Depressionen und Fettsäuren gibt, wurde nur in einer einzigen Studie die alleinige Gabe von Omega-3-Fischöl bei Depressionen bei einer ausreichenden Anzahl von Patienten
Untersucht. In dieser doppel-blinden Studien wurde bei 35 Patienten kein signifikante Besserung über einen Zeitraum von 6 Wochen bei Gabe von Omega-3-Fettsäuren erzielt.

Bei milderen Formen von Depressionen wurde bei 49 mehr oder weniger gesunden Klienten die Gabe eines Fischöl-Präparates mit 4g Fischölen über 35 Tage untersucht. Hier sei eine Besserung der Stimmung eingetreten.

Leider liegen nur wenig Erkenntnisse über die Standardisierung der Präparate und die Sicherheit der Fischöl-Gabe vor. So behauptet eine aktuelle Pressemitteillung, dass viele Fischöl-Kapseln Arsen in erheblichen Mengen enthalten.

Eine Alternative zur bisherigen Pharmakotherapie stellen Fischöl-Kapseln also bisher sicher nicht dar, könnten aber bei einer Untergruppe von Klienten eben doch helfen.

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